Neue Verabschiedungshalle am Kritzendorfer Friedhof
Nach einigen Hürden (Corona, Energiepreisschock, Inflation) wird derzeit im zweiten Anlauf das Projekt einer neuen Verabschiedungshalle am Kritzendorfer Friedhof realisiert. Um das Vorhaben finanziell stemmen zu können, war eine komplette Umplanung nötig, im Zuge derer bei gleichem Konzept und gleicher Größe die bauliche Umsetzung komplett auf Vollholz umgeändert und das Gesamtprojekt um alles Nicht-Notwendige abgespeckt wurde.
Die alte Kritzendorfer Aufbahrungshalle ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern entspricht immer weniger heutigen Erwartungen an eine würdige Verabschiedung. Zusätzlich ist das Gebäude so desolat (Feuchtigkeit, Risse, Dach), dass es nicht vernünftig sanier- bzw. adaptierbar ist. Es wird daher als Depot umfunktioniert.
Die Pfarre investiert in die neue Verabschiedungshalle, weil weder bei den Bestattungsunternehmen noch auf anderen Friedhöfen zeitgemäße Alternativen existieren bzw. geplant sind. Durch den Trend zur Urnenbestattung ist der Ort der Verabschiedung auch nicht mehr zwingend an den Ort der Bestattung gekoppelt, d.h. dieses Gebäude kann auch von Auswärtigen genützt werden. Mit der perfekten Infrastruktur (u.a. Parkplatz) und der Ausstattung des neuen Gebäudes (Audioanlage, Beamer für Projektionen, Sitzgelegenheiten) können flexibel nach den Wünschen der Angehörigen würdige und persönliche Trauerfeiern gestaltet werden.
Das Gebäude besticht durch eine nachhaltige Bauweise: Es steht auf Schraubfundamenten ohne Beton und wird zur Gänze in Brettsperrholz gefertigt. Boden und Wände sind aus 20 cm Vollholz und innen mit Steinbelag bzw. Tannentäfer ausgekleidet. Auf dem Massivholzdach wird eine Begrünung angepflanzt. Eine Besonderheit ist die Helligkeit und Freundlichkeit durch natürliches Licht, u.a. durch ein großes Gaubenfenster im Dach.
Weil die Bauweise in Brettsperrholz eine Fertigteilmethode ist, ist der Baufortschritt enorm. Nachdem einige tüchtige Männer der Pfarre (genannt „Die 5 Muskeltiere mit L“) als Vorbereitung eine Stützmauer errichtet haben, ist das Gebäude selber bis Anfang Juli aufgebaut. Dann folgt der Innenausbau im Sommer und am Sonntag, den 14. September, wird die neue Verabschiedungshalle von Weihbischof Scharl feierlich gesegnet und eröffnet.
Auch wenn ein Todesfall immer ein trauriger Anlass ist, soll das Abschiednehmen würdevoll, persönlich und tröstlich sein. Die neue Verabschiedungshalle soll dafür einen Beitrag liefern.
Die Urnenwiese am Kritzendorfer Friedhof
Mehr als 50 % der Bestattungen erfolgen mittlerweile mit einer Urne. Um jenen Angehörigen, die kein Familiengrab am Kritzendorfer Friedhof besitzen und weit weg von dem bzw. der Verstorbenen leben, eine pflegeleichte und natürliche Bestattungsalternative anzubieten, gibt es seit zwei Jahren die Urnenwiese am unteren Teil des Kritzendorfer Friedhofs. Mit einem Einmalbetrag wird die Grabgebühr samt Pflege und Erhalt der Urnenwiese abgegolten.
Sie ist abwechslungsreich bepflanzt mit ganzjährig blühenden, duftenden und insektenfreundlichen Gewächsen, dazwischen ist Rasen. Auch das Umfeld ist sehr natürlich gehalten (Bäume, Rosen- und Duftsträucher) und kommt dem Wunsch nach einer naturnahen Bestattung entgegen. Umgeben von einem rechteckig angelegten Gehweg und einem Andachtsplatz mit Sitzgelegenheit wird jede Urne, die kompostierbar sein muss, in einem separaten Quadrat bestattet. Ein Granitstein am Rand gibt Auskunft über die verstorbenen Personen.
Im heurigen Jahr wurden bereits neun Urnenplätze vergeben.