Willkommen in Kritzendorf
Nördlich von Klosterneuburg an den Abhängen des Wienerwaldes zur Donau hin erstreckt sich Kritzendorf mit knapp 3.000 ganzjährigen Bewohnern. Die Katastralfläche von ca. 10 Quadratkilometern umfasst die alten Orte Unterkritzendorf mit der berüchtigten Engstelle, Oberkritzendorf, die neueren Siedlungsgebiete an den Hängen, in den Seitentälern und im Donautal, den Weißen Hof, die Kritzendorfer Au bis zur Rollfähre und einen schmalen Streifen am gegenüberliegenden Donauufer unterhalb des Tuttendörfels. Das Landschaftsbild ist geprägt vom Auwald im Donautal, den Weingärten an den Hängen und den Wäldern auf den Hügelkuppen.
Kritzendorf leitet sich vermutlich vom Personennamen „Križan“ ab und wurde bereits 1108 urkundlich erwähnt. Die ältesten Zivilisationshinweise stammen aus der keltischen Epoche. Vermutlich wurde schon in der Bronzezeit in der Au-Landschaft Feldbau betrieben, Hochwässer sorgten für Düngung. Auch der Weinbau geht auf vorrömische Zeit zurück. Die Siedlungskerne von Unter- und Oberkritzendorf gehen zumindest auf das 11. Jahrhundert zurück, die ältesten erhaltenen Keller stammen aus dem 13./14. Jahrhundert.
Durch Donauregulierung und Franz-Josefs-Bahn wurde Kritzendorf zum Ausflugsziel und zur Sommerfrische für Wiener. Das auf ein älteres Badeschiff zurückgehende Strombad Kritzendorf wurde als eines der ersten Freiluftstrombäder 1903 errichtet und avancierte zu einem der beliebtesten Badeplätze. Der entgeltliche Badebetrieb wurde in den 1960ern eingestellt. Kabanen (Wohnkabinen) und Stelzenhäuser (Strandvillen) beherbergen heute bis zu 600 Personen, etliche – trotz Hochwassergefahr- ganzjährig.
In den Oberkritzendorfer Weinrieden ein Riedenwanderweg angelegt. Mit Schautafeln wird der Besucher über Weinbau, Rebsorten und lokale Besonderheiten informiert. Von Unterkritzendorf gelangt man auf den Naturerlebnisweg. An 20 Stationen kann man die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft Kritzendorfs kennen lernen. Am höchsten Punkt befindet sich die Waldandacht, im Volksmund „Bildeiche“ genannt.
Die Kirche zum Hl. Vitus (erbaut 1460) war bis 1783 Filiale von St. Martin. Seither ist sie eigenständige Pfarre und wird von den Chorherren des Stiftes Klosterneuburg betreut. Kritzendorf verfügt über eine öffentliche Volksschule, eine Privatvolksschule der Schulschwestern, eine Freiraumschule, einen Kindergarten, das Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Brüder, mehrere Ärzte, ein Dorfmuseum, einen Supermarkt, Gasthäuser und Heurige sowie eine Wirtschaftszone am Durchstich, bekannt durch den Textil-Müller. Der ausgebaggerte Silbersee sowie ein künstlicher Teich in der Hirschengasse bieten Fischern ein reichliches Betätigungsfeld. Jagd ist den jeweiligen Pächtern vorbehalten.
Sehenswürdigkeiten:
- Pfarrkirche St. Vitus: um 1460 erbaut. Das gotische Hauptschiff und das Mauerwerk des Turmes blieben weitgehend unverändert. Die neugotische Sakristei und Seitenkapelle wurden, ebenso wie das Pfarrhaus, gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. In den Boden des Kirchenschiffs wurde 1993 ein kreuzförmiges Taufbecken eingelassen. Vor der Sakristei Barockstatuen des Hl. Antonius v. Padua und des Hl. Johannes v. Nepomuk. Am Vitusplatz Kriegerdernkmal und Vitussäule. An der Seitenwand der Friedhofskapelle das „Kriegsfürsorge-Mosaik“.
- Marterln: Die Mohswinckler-Kreuze (eines am Ortsbeginn in Unterkritzendorf, eines beim Bahnhof Kritzendorf) wurden 1678 errichtet, seither mehrmals versetzt. Das Weiße Kreuz an der Steingasse wurde zur gleichen Zeit als Käferkreuz errichtet. Das Herzogenburger Marterl kurz vor dem Ortsende wird auch Pfrarrgrenzmarterl genannt.
- Ehemalige Weinlesehöfe: Katharinenhof (Hauptstr. 9), Florianer Hof (Bahng. 3), Schlierbacher Hof (Bahng. 14), Mauerbacher Hof (Hauptstr. 85), Edelhof (Hauptstr. 93).
- Strombad: Rondeau, „Brücke“, Wetterhäuschen und Kabinentrakte wurden 1927 von Architekt Julius Wohlmuth (Büro Heinz Rollig) entworfen, etliche „Stelzenhäuser“ von berühmten Architekten der Zwischenkriegszeit. Aus der gleichen Zeit Musikpavillon (derzeit in Erneuerung)
- Lehrpfade: Naturerlebnisweg (Beginn: Kierlinger Gasse) und Riedenwanderweg (Beginn: Neudauerstraße/Hoheneggersteig).
- Dorfmuseum: Schwerpunkte Ortsgeschichte, Land- und Hauswirtschaft, Weinbau, Lokalkultur. Besichtigung nach Vereinbarung unter Tel. 02243 / 24666 (Hr. Gattringer)